Einsatzmöglichkeiten
Fehlbildungen, Entzündungen, Blutungen und Schlaganfall können
Ursache für einen Hirnwasserstau sein. Die meisten Abflusshindernisse werden
chirurgisch gelöst.
Das Hirnwasser wird von traubenförmigen Adergeflechten in
den Hirnkammern gebildet und über kleine Organe an der Hirnoberfläche wieder
ins venöse Blutsystem aufgenommen, damit der Hirndruck stets auf einem gleichen
Niveau bleibt und kein Wasserkopf mit erhöhtem Hirndruck entsteht.

Schema des Hirnkammersystems
Wann die Methode eingesetzt wird (Indikationen):
- Fehlbildungen im Bereich der Hirnwasserwege (beim Neugeborenen)
- Verlegung oder Verengung der Hirnwasserwege (beim Kind oder Erwachsenen,
durch Geschwülste, Entzündungen, Blutungen)
- vermehrte Produktion von Hirnwasser (bei Entzündungen, bestimmten
Krebsgeschwülsten in den Hirnkammern, nach Blutbeimengungen des
Hirnwassers)
- verringerte Wiederaufnahme von Hirnwasser (nach Entzündungen, Blutungen
zwischen weiche Hirnhaut und Spinngewebshaut)
- Störung der Hirnwasserzirkulation ohne dauerhaften Druckanstieg
(Wasserkopf mit Normaldruck). Die seltenen, aber steilen Druckspitzen
können nur mit einer längerdauernden Hirndruckmessung (s. Vorbereitung)
festgestellt werden.
Alle diese Einsatzgebiete (Indikationen) werden behandelt
mit:
- gezieltem Absaugen (bei Blutung oder Eitereinbruch in die
Hirnwasserkammer)
- gezieltem Absaugen und Lösen der Verklebungen (nach Entzündungen, z.T.
nach Infarkt)
- gezieltem Absaugen und Entfernen des Tumors oder der Narbe
- Einbringen eines vorübergehenden oder bleibendem Ableitungssystems
(Drainage, Shunt)